WISSENSWERTES ÜBER DIE STADT

Die Stadt Budweis (tsch. České Budějovice), bei welcher sich die Moldau mit der Maltsch vereint, wurde im Jahre 1265 vom König Přemysl Otakar II. gegründet. Der Grundriss der damals neu entstehenden Stadt wurde auf geniale Weise vom damaligen Burggrafen Hirzo vermessen, indem er aus dem quadratförmigen Stadtplatz mit einer Fläche von 133 x 137 m auslaufend ein schachbrettartiges Straßennetz entwarf. Seitdem säumen den Stadtplatz zwei Kirchen, mehrere Bürgerhäuser sowie das Budweiser Stadthaus. Ganz Budweis war damals von einer Burgmauer mit mehreren Türmen und drei Eingangstoren umgeben.

Bereits während ihres Aufbaus wurde die Stadt in machtpolitischer und wirtschaftlicher Hinsicht zu einer bedeutenden südböhmischen Metropole und somit einer wichtigen Stütze der königlichen Macht. Diese beachtliche Position wurde noch im 14. Jahrhundert durch Karl IV. gestärkt, da er die Stadt zum Wirtschafts- und Handwerkszentrum machte. Ihren Reichtum verdankte sie außerdem ihrem Silberbergwerk und der damit zusammenhängenden Münzprägung in der anliegenden Gemeinde Rudolfov.

Die befestigte Stadt blieb dank ihrem Standort von den Hussitenkriegen unberührt und wurde erst später, und zwar während des Dreißigjährigen Kriegs, beschädigt und wurde außerdem in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts von einem Großbrand heimgesucht. Der darauf folgende, Jahrzehnte dauernde Wiederaufbau veränderte mit den zu dieser Zeit vorherrschenden barocken Elementen das Aussehen der Stadt. Eine Reihe von klösterlichen Einrichtungen, darunter beispielsweise das Budweiser Bistum, aber auch bürgerliche Häuser mehrten sich in jener Epoche.

Die sich im 19. Jahrhundert entwickelnde Industrialisierung bedeutete für die Budweiser Bewohner gleich mehrere Veränderungen, die insbesondere das Transportwesen und das Handwerk betrafen. So kam es, dass im Jahre 1832 die erste Eisenbahn, die damals von Pferden gezogen wurde, von Budweis nach Linz fuhr – die erste ihrer Art in Europa! Überdies entstand hier eine Reihe von Fabriken, die etwa Bleistifte, Emaillen, Tabak oder Bier produzierten. Glücklicherweise hat diese rasante industrielle Entwicklung nicht den historischen Stadtkern in Mitleidenschaft gezogen.

Im 20. Jahrhundert fanden allerdings Veränderungen statt, die alle Lebensbereiche betrafen. So finden wir hier gleich mehrere Beispiele moderner Architektur aus den 20er und 30er Jahren. Die Einwohnerzahl wuchs gegen Ende des 20. Jahrhunderts auf fast 100‘000. Auch die Anzahl der Bildungs- und Kultureinrichtungen, die damals entstanden sind, kann sich sehen lassen; neben der Südböhmischen Universität gibt es hier gleich mehrere Berufsschulen, Forschungsinstitute, weiter ein Theater mit 4 Schauspielensembles, das Südböhmische Museum und eine Reihe von privaten Museen und Galerien.

Nicht zu vergessen sind überdies die Bierbrauereien Budějovický Budvar und Samson, die Molkerei Madeta, die Bleistiftfabrik Koh-i-Noor Hardmuth, das Sanitätshaus Gama und die Maschinenbauunternehmen Robert Bosch und Motor Jirkov.

Mit der Öffnung der Landesgrenze nach der Samtenen Revolution ging ein regelrechter Tourismus-Boom einher, zumal die Stadt ihren Besuchern so einiges zu bieten hat. Zu besichtigen gibt es hier nicht nur bedeutende Denkmäler, sondern auch allerlei kulturelle und sportliche Veranstaltungen und Aktivitäten, daneben gibt es hier zahlreiche Geschäfte, die zum Einkaufen einladen. Dies alles wird gekrönt von unseren schmackhaften traditionellen Gerichten in Begleitung von frisch gezapftem Bier in einem angenehmen Ambiente. Auch Naturliebhaber kommen in Budweis und in der Umgebung voll auf ihre Kosten. Budweis ist umgeben von einer malerischen Landschaft mit zahlreichen Teichen, Flüssen, Wäldern, dem hügeligen Blansker Wald (tsch. Blanský les) sowie dem Gratzener Bergland (tsch. Novohradské hory). Zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Nähe von Budweis gehören insbesondere das Schloss Hluboká und die Gemeinde Holašovice, die aufgrund ihrer ländlichen Barockbauten in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde, genauso wie die 20 km entfernte Stadt Český Krumlov (dt. Böhmisch Krumau). Haben wir Ihre Reiselust geweckt?

Die Stadt Budweis ist bekannt für ihre Liebenswürdigkeit und Gastfreundschaft. Kommen Sie uns besuchen und überzeugen Sie sich selbst!